Die Gefahr lauert am Grashalm

Der Frühling kommt und mit ihm diese lästigen kleinen Begleiter Namens Zecken. Sie sind das gefährlichste Tier Deutschlands. 

Zecken sind die Vampire des 21. Jahrhunderts, kleine Blutsauger, die kugelrund werden und erst von ihrer Mahlzeit ablassen, wenn sie sich satt getrunken haben. Doch diese Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger für Tiere und auch Menschen darstellen.

Sie laufen überall entlang, ob im Stadtpark, auf Rastplätzen, in ländlichen Gebieten oder in der Nähe von Wasser oder doch nur im eigenen Garten. Schnell haben sich Hunde oder Katzen beim Freigang eine oder gleich mehrere Zecken eingefangen. Ganz frisch sind sie noch klein, man übersieht sie schnell, wenn sie über das Fell krabbeln und sich einen geeigneten Platz zum Saugen suchen. 

Daher ist es wichtig, besonders in der starken Zeckenzeit, im Frühjahr und Sommer, das Tier immer ordentlich abzusuchen. Hier kann auch ein Flohkamm sehr nützlich sein, um die kleinen ungebetenen Gäste zu finden. Auch eine Zeckenbehandlung hilft den Vierbeinern vor Krankheiten durch Zecken geschützt zu werden.

Krankheitsüberträger Zecke

Sollte eine Zecke sich doch einen Weg gebahnt und die Fellnase gebissen haben, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass der Hund krank wird. Der Parasit an sich stellt keine große Gefahr dar, sondern die vielen Krankheitserreger (Bakterien, Vieren oder auch Einzeller), die sie mit sich rumtragen, die beim Blut saugen übertragen werden.

  • Borreliose – eine der häufigsten Krankheiten 
  • Anaplasmose
  • Babesiose
  • Ehrlichiose
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Ein weiteres und oft häufiges Problem ist, dass die Schutzmaßnahmen von Herrchen und Frauchen oft nicht ausreichend genug sind. Studien der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigen auf, dass ca. bei jedem zweiten Hund eine Infektion durch eine Zecke festgestellt wurde. *

Wann sollte zum Zeckenschutz gegriffen werden?

Ein lückenloser Schutz ist entscheidend, um den besten Freund des Menschen zu schützen und eine mögliche Übertragung von Krankheiten zu verhindern. 

Der Zeckenschutz sollte über die gesamte Zeckensaison angewendet werden, damit ein dauerhafter Schutz garantiert werden kann (Die Zeckensaison für den Parasiten ist von der Art der Zecke und der Temperatur abhängig. Grob kann man sagen, dass man von März bis Juni und September mit den Blutsaugern rechnen kann).

Empfehlenswert ist, Hunde, die in Regionen leben, in denen das Auftreten von Zecken vermehrt auftritt, sollten das gesamte Jahr über geschützt werden.

Nach einem Aufenthalt in der Natur den Hund direkt und gründlich absuchen und die unerwünschten Beifahrer entfernen.

Starker Befall bei Hunden können an folgenden Stellen festgestellt werden, da diese zumeist dünnhäutig und gut durchblutet sind:

  • Augen
  • Ohren
  • die Schnauze
  • das Kinn
  • der Bereich um die Schnauze
  • so wie am restlichen Körper

Auch hier spielt die Entfernung zum Boden eine wichtige Rolle. Je näher Körperteile der Fellnase dem Boden kommen oder in Kontakt treten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Passagiere auf dem Spaziergang mitzunehmen.

Zecken klettern auf Grashalme und in Büsche bis zu einer Höhe von etwa 1,5 Metern. Dabei strecken sie ihre Vorderbeine in die Luft, um quasi per Anhalter mitgenommen zu werden. 

  • Kopf
  • Beine
  • Hals
  • Brust
  • Flanken
  • Bauch
  • Rücken
  • Schwanz
  • Pfoten 

Zecken bevorzugen Körperstellen, an denen Mensch und Tier schwitzen, also sollte auch hier immer kontrolliert werden, ob sich ein Parasit niedergelassen hat. 

Zecken haben ca. eine Größe von 0,5 mm, wenn sie sich ihren Wirt aussuchen. In ihrem Blutrausch können sie eine Größe bis zu 3 mm erlangen. Hier unterscheidet sich auch noch einmal das Geschlecht. Weibliche Zecken können wesentlich größer als ihre männlichen Begleiter werden. Dieses Wachstum kann ca. 2 Wochen dauern, in dieser Zeit, wenn sie unbemerkt bleibt, begleitet die Zecke ihren Wirt und saugt sich satt.

Welche Arten gibt es?

Die Zeckenarten in Deutschland werden immer vielfältiger. Der stärkste Einflussfaktor ist das Klima. Immer mehr Arten, die in anderen Regionen beheimatet sind, finden ihren Weg nach Europa und somit auch nach Deutschland.

Es gibt rund 900 Arten, wovon in Deutschland ca. 20 verschiedene heimisch sind. 5 von den Blutsaugern, sind gängig Begleiter bei Spaziergängen: 

Der Gemeine Holzbock

  • Die am häufigsten vorkommende Zeckenart in Deutschland
  • Bevorzugt Haus- und Wildtiere sowie den Menschen
  • Der gemeine Holzbock überträgt u.a. Borreliose-Bakterien, Anaplasmen und FSME-Vieren
  • Er wird 2 bis 4 Millimeter groß

Die Auwaldzecke

  • Kommt zahlreich im Osten und Süden Deutschlands vor
  • Überträgt Babesiose (Hundemalaria), was sehr gefährliche für Hunde ist
  • Bevorzugt feuchtes und kühles Wetter

Die Braune Hundezecke 

  • Bevorzugt warum Mittelmeerländern. Sie kann im Freien in Deutschland nicht überleben, aufgrund der Temperatur, aber sie bevorzugt warme, beheizte Räume. Hier ist eine hohe Population möglich
  • Wird, wenn durch Urlaube eingeschleppt
  • Überträgt Babesiose oder Ehrlichiose

Die Igelzecke 

  • Sie befällt Wald- und Wiesentiere wie Igel, Füchse, Wiesel sowie andere Wildtiere. Sie sind aber auch an Hunden und Katzen zu finden.
  • Sie leben überwiegend in Nestern, Schlafplätzen oder Bauten ihrer Wirte.
Welcher Zecken-Schutz hilft?

Es gibt verschiedene Produkte zum Schutz vor Zecken, wie Spot-ons, Flüssigkeiten, die zwischen die Schulterblätter der Tiere auf die Haut getragen werden. Die Inhaltsstoffe verteilen sich über die Haut des Tieres und sorgen dafür, dass Zecken zeitnah abfallen, falls welche bereits zugebissen haben. Andere setzen auf Halsbänder, die speziell gegen Zecken sind oder auf Sprays.

Wichtig ist, dass ihr immer in Absprache mit eurem Tierarzt handelt. Zusätzlich sollten Produkte immer auf Alter, Gewicht und Gesundheitszustand gewählt werden. Die Produkte sollten Inhaltsstoffe enthalten, die gegen Zecken wirken, die in den Regionen, wo Hunde und Herrchen leben, vorkommen.

 

*Seasonal and spatial distribution of ixodid tick species feeding on naturally infested dogs from Eastern Austria and the influence of acaricides/repellents on these parameters” (2013, 6:76, doi:10.1186/1756-3305-6-76) von Georg G Duscher, Andrea Feiler, Michael Leschnik und Anja Joachim /// Effect of owner-controlled acaricidal treatment on tick infestation and immune response to tick-borne pathogens in naturally infested dogs from Eastern Austria” (2013, 6:62, doi:10.1186/1756-3305-6-62) von Michael Leschnik, Andrea Feiler, Georg G Duscher und Anja Joachim

Verwandte Beiträge